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Ist der Heizkessel zu groß dimensioniert?


Ist der Heizkessel zu groß?

Tipps zur überschlägigen Bestimmung der Heizlast im Ein- oder Zweifamilienhaus

Ist der Heizkessel zu groß dimensioniert? Tipps zur überschlägigen Bestimmung der Heizlast im Ein- oder Zweifamilienhaus

Ist der Heizkessel zu groß dimensioniert?
Tipps zur überschlägigen Bestimmung der Heizlast im Ein- oder Zweifamilienhaus

Viele Heizkessel sind in Deutschland überdimensioniert. Insbesondere ältere Heizungen sind oftmals deutlich überdimensioniert. Leider sieht man sogar viele neue Heizkessel, auch Brennwertkessel, die deutlich überdimensioniert sind. In diesen Fällen wird meistens der alte (überdimensionierte) Kessel gegen einen gleich großen neuen Brennwertkessel ausgetauscht.

Im Folgenden wird dargestellt, woran man diese Überdimensionierung erkennt und welche Konsequenzen dies mit sich bringt.

Wie kann überschlägig die erforderliche Heizlast bestimmt werden?

Anhand des tatsächlichen Verbrauches ist sehr leicht erkennbar, ob der vorhandene Kessel überdimensioniert ist. Dabei muss unterschieden werden, ob der Heizkessel oder die Therme ausschließlich zur Beheizung oder zugleich zu Trinkwarmwasserbereitung genutzt wird.

Einfluss der Trinkwarmwasserbereitung auf die erforderliche Heizlast

Ein Heizkessel mit integriertem oder separatem Trinkwarmwasserspeicher benötigt im Minimum meistens 15 kW bis 20 kW Heizlast, um das Trinkwasser schnell aufheizen zu können bzw. den Warmwasserspeicher bei Bedarf schnell genug befüllen zu können. (Tipp: Auch ein Trinkwarmwasserspeicher sollte nicht überdimensioniert sein, sondern sich an dem tatsächlichen Bedarf orientieren.)

Sollte die Warmwasserbereitung direkt im Durchflussprinzip (also ohne Warmwasserspeicher) erfolgen, sind sogar 5 kW bis 10 kW mehr einzuplanen.

Damit hat im Ein- oder Zweifamilienhaus gerade der Trinkwarmwasserbedarf einen sehr großen Einfluss auf die erforderliche Heizlast des Kessels bzw. der Therme.

Überschlägige Bestimmung der Heizlast zur Beheizung des Gebäudes

Eine überschlägige Bestimmung der Heizlast ist sehr einfach möglich, wenn die Verbrauchsdaten der letzten Jahre vorliegen.

Folgende Faustformel kann genutzt werden:

Heizlast = Jahresverbrauch (in Kubikmeter Erdgas oder in Liter Heizöl) / 200

Hier zwei Beispiele:

  1. Unsaniertes Einfamilienhaus mit jährlich 4.300 Liter Heizölverbrauch und einem Heizkessel mit 35 kW Heizleistung (für Heizung und Warmwasser):

4.400 Liter Heizöl / 200 = 22 kW erforderliche Heizlast

Bewertung: Damit scheint der vorhandene Heizkessel mit 35 kW deutlich überdimensioniert zu sein.

 

  1. Gut gedämmtes Einfamilienhaus mit jährlich 2.000 Kubikmeter Erdgasverbrauch und einem Heizkessel von 18 kW (für Heizung und Warmwasser):

2.000 Kubikmeter Erdgas / 200 = 10 kW erforderliche Heizlast

Bewertung: Der vorhandene Heizkessel scheint gut ausgelegt zu sein. Die 18 kW max. Heizleistung sind wahrscheinlich aufgrund der Trinkwarmwasserbereitung gewählt worden.

 

Hinweis: Diese Faustformel eignet sich keinesfalls  zur Auslegung der Heizkessel und ersetzt erst recht keine Heizlastberechnung. Dennoch ist dies eine Möglichkeit für Hausbesitzer, zu überprüfen, inwieweit der eigene Kessel überdimensioniert ist.

Fazit:

Sollte sich aufgrund der Überprüfung anhand dieser Faustformel ergeben, dass der vorhandene Kessel überdimensioniert ist, so ist entweder direkt die Heizungsfirma zu konsultieren oder ein unabhängiger Energieberater hinzuzuziehen. Insbesondere die Verbraucherzentrale bietet hierzu entsprechende (kostengünstige) Beratungsangebote.

Folgen einer überdimensionierten Heizung

Eine überdimensionierte Heizung arbeitet insgesamt nicht im optimalen Wirkungsbereich, bei sehr geringer Auslastung. Damit taktet der Brenner sehr häufig, das bedeutet das Gerät schaltet sich sehr häufig aus und kurze Zeit später wieder an. Dies geschieht insbesondere bei einer Auslastung unter 20 % der Kesselleistung. Die Folge sind nicht nur Verschleißerscheinungen, sondern auch höhere Emissionen und insgesamt eine geringere Effizienz. Auch ein modulierender Kessel hilft nur begrenzt, um die Überdimensionierung zu kompensieren. Vielleicht kann man sich das annähernd so vorstellen, als ob man mit einem sehr leistungsstarken Fahrzeug mit 200 PS permanent nur mit 30 km/h durch die Innenstadt fahren will. Das funktioniert, aber es ist einfach nicht sinnvoll und bezüglich des Verbrauchs auch nicht effizient.

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